17.02.2022
Heldbock

Dieser europaweit stark bedrohte Käfer findet an alten Eichen der Mittleren Elbe optimale Lebensbedingungen. Die Auenwälder und Solitäreichen sind eines seiner letzten Rückzugsgebiete in Deutschland.

Der Heldbock (Cerambyx cerdo) oder auch großer Eichenbock ist der größte europäische Bockkäfer. Er erreicht eine Länge von bis zu 55 mm. Seine Larve kann kurz vor der Verpuppung sogar bis zu 9cm lang werden. Das wohl auffälligste Kennzeichen der Bockkäfer sind dabei die langen Fühler.

Seine Entwicklung ist stark mit den Eichen verbunden. Im Juni legen die Weibchen ihre Eier in verletzte Stellen oder Rindenritzen von alten Eichen. Vorzugsweise an sonnenexponierten Stellen. Von nun an dauert es drei bis fünf Jahre, bis sich die Larve verpuppt. Weitere vier bis sechs Wochen später ist es endlich so weit und das erwachsene Tier verlässt das Innere des Baumes. Nun bleiben den Tieren nicht mehr als sechs Wochen, die sie überleben können. In dieser Zeit findet die Fortpflanzung und Eiablage für die nächste Generation statt.

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Heute ist der Heldbock in sechs deutschen Bundesländern ausgestorben oder nur noch in Einzelvorkommen beschrieben. Die nationale Verantwortungsart hat in Sachsen-Anhalt eines ihrer wenigen flächenhaften Vorkommen. Der Grund für den starken Rückgang der Art liegt vor allem im Verlust von alten, wertvollen Wäldern und dem Rückgang an Totholz begründet.

Wusstest du schon? Eine Eiche wird erst in einem Alter von 80 bis 150 Jahren für den Heldbock interessant! Heldbock Käfer sind sehr ortstreue Tiere, in der Regel halten sie sich als Erwachsene fast ausschließlich an ihrem Geburtsbaum auf!