In der Natur gehört das Sterben zum Kreislauf des Lebens und des Waldes. Wenn ein Baum stirbt, kann er oft noch viele Jahre Teil des Ökosystems Wald bleiben. Je nach Art und Lebensraum erfüllen sie dabei sehr wichtige Funktionen, auch nach ihrem Tod.
Ein sterbender oder toter Baum kann dabei Lebensraum und Nahrung für die unterschiedlichsten Tier- und Pflanzengruppen sein:
Destruenten wie zum Beispiel Gliedertiere, Pilze, Bakterien und Insekten zersetzen das Holz. Tiergruppen wie Fledermäuse, Eulen, Hornissen oder Baummarder besetzen die Baumhöhlen. Auf dem Baumkörper selbst siedeln Algen und Flechten, zuweilen aber auch höhere Pflanzen ohne eine Verbindung zum Boden (Epiphyten). Für manche Tiergruppen sind diese Bäume sogar überlebenswichtig, da sie nur hier bestimmte Phasen ihres Lebens vollführen können.
Räumen wir unseren Wald also zu sehr auf, gefährden wir damit die natürliche Dynamik und den Jahrtausende alten Kreislauf des Waldes!
Wusstest du schon? Bei der regelmäßig stattfindenden Bundeswaldinventur werden nicht nur die lebenden Bäume, sondern auch der Totholzvorrat erfasst!