16.02.2022
Deichrückverlegung

Warum müssen wir einen neuen Deich bauen?

Um der Elbe wieder mehr Überflutungsfläche und damit auch wertvollen Raum für die Entwicklung der Aue zurück zu geben. Damit dies gewährleistet werden kann, musste zuerst der alte Deich bei Lödderitz geschlitzt werden. Damit für Orte in der Nähe, wie Lödderitz, Kühren und Obselau, dadurch keine zusätzliche Gefahren durch ein erneutes Hochwasser entstehen, wurde ein 7,3 Kilometer langer, neuer Deich gebaut.

So konnten Teile der letzten, noch zusammenhängenden Auenwälder an der deutschen Elbe gesichert werden. Als Alternative zum klassischen Hochwasserschutz ist dieses Projekt nur mit den Menschen vor Ort machbar gewesen. Nach dem Jahrhunderthochwasser der Elbe 2002 war vielen Menschen klar, dass immer höhere Deiche auf Dauer keine Lösung sind. Dem Wasser mehr Raum zu geben, führt dazu, dass in Orten flussaufwärts wie zum Beispiel Aken, der Hochwasserspiegel voraussichtlich um bis zu 28cm sinkt. Damit wurde hier an der Elbe zwischen Mulde- und Saalemündung ein bundesweit bedeutendes Modellprojekt für den ökologischen Hochwasserschutz geschaffen.

Im Jahr 2019 wurde das Naturschutzgroßprojekt, in dessen Rahmen die Deichrückverlegung stattgefunden hat, nach 17 Jahren offiziell abgeschlossen. Die Deichrückverlegung im Lödderitzer Forst war bisher das größte Naturschutzprojekt des WWF in Deutschland.

Wusstest du schon? Die Deichrückverlegung war nicht die einzige Maßnahme in so einem Naturschutzgroßprojekt!
Es wurden standorttypische Auenwälder gepflanzt,
Magerrasen und Auenwiesen wieder hergestellt,
Altgewässer angebunden und
gemeinsam mit ansässigen Landwirten eine nachhaltige Bewirtschaftung etabliert.

Mehr Informationen dazu findest du hier