16.02.2022
Biber

Wer kennt ihn nicht, den Biber? Er ist das Aushängeschild der Region um die Elbe. Seine prägnante Kelle und die uns alle bekannte Fähigkeit als Deichbau-Ingenieur tätig zu werden, machen ihn schon bei Kindern sehr bekannt. Neben uns Menschen sind Biber das typische Beispiel dafür, wie Tiere ihre Umwelt nachhaltig prägen und zu ihrem Nutzen verändern können.  

Ob sein wasserfestes Haarkleid oder seine gut ausgebildeten Tast-, Hör oder Geruchssinne, die ihm das Bewegen in der Dunkelheit ermöglichen: Mit seinen Anpassungen und körperlichen Besonderheiten ist er optimal für den Lebensraum Aue gebaut.

Was viele nicht wissen: Der Elbebiber wurde an der Mittleren Elbe vor dem Aussterben gerettet! Mit dem Ende des 19. Jahrhunderts waren die Biber an allen großen Flüssen Deutschlands ausgestorben. Eine kleine Population von schätzungsweise 200 Tieren überlebte im Raum an der mittleren Elbe. Die Population konnte sich hier dank strengem Jagdverbot und Wiederansiedlungsprojekten so gut erholen, dass seitdem viele Ansiedlungsprojekte in weiten Teilen Europas unterstützt werden konnten.

Die Zunahme dieses amphibisch lebenden Säugetiers und seine Lebensweise, bergen leider allerlei Konfliktpotential in vom Menschen verplanten Raum. Ob Probleme durch unerwünschte Überflutungen oder Verbiss in Parkanlagen und Gärten, das Zusammenleben mit einem Wildtier verlangt von den Bewohnerinnen an der Elbe und ihren Nebenflüssen viel Verständnis. Vorbeugende Maßnahmen und eine rücksichtsvolle Landnutzung helfen beim Zusammenleben. Für alle Fragen und Probleme rund um den Biber gewähren die örtlichen Naturschutzbehörden, sowie das Biosphärenreservat Mittelelbe hilfreiche Auskünfte.

Und wer Glück hat und zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, dem gelingt ein Einblick in das Leben dieser interessanten Tierart. Für weiterführende Informationen sei an dieser Stelle auch der Lehrpfad des Biosphärenreservats Mittelelbe mit seiner Biber-Freianlage am Kapenschlößchen empfohlen!

Wusstest du schon? Der Biber ist professioneller Vegetarier. Mehr als 170 Pflanzenarten stehen auf seinem Speiseplan. Neben den Blättern vieler Sträucher und Bäume, verspeist er gerne krautige Pflanzen wie Seerosen, Igelkolben, Brennessel und Knöterich. Sogar vor für uns giftigen Pflanzen wie Wasserschierling und Gifthahnenfuß macht er keinen Halt!

Links könnt ihr einen Biber in einem seiner Gewässer bei uns in der Elbaue beobachten. Aufgenommen haben wir das mit einer unserer Wildkameras!